Ausweglosigkeiten

Zweites Stück von 4th protocol

Ausweglosigkeiten ist eine skurrile, etwas surreale “Charakterstudie”, welche sich an einige aktuelle Themen ((Trans)Gender, #metoo, Energiewende, eigene Kindheits-Traumata, Mensch-Maschine, Realitätsverleugnung) heranwagt und sie in einem surreal-komischen Pôt-Pourri aufeinanderprallen lässt.

Die Thematiken werden als Personifikationen in Form der scheinbar ausweglosen Barbesucher in “Bertas Bar” erlebbar: Da wäre Hieronimus (Tobias Fischer), ein Germanist, welcher sich der Genderthematik nun als Frau annähert, da wäre Dick (Marco von Moos), ein amerikanischer Geschäftsmann, welcher sich in seiner Geschlechterrolle (schon vor #metoo) etwas verloren hat und nun, in Europa gestrandet, wartet, bis “America ist great again”. Des Weiteren wäre da noch Ludovica (Julia Salome Nauer), ein Android, ein Auslaufmodell, ein aufgegebenes Projekt aus dem kalten Krieg, welche auf den Hobby-Wissenschaftler Leitner (Philip Reich) trifft, der beim letzten Energie-Umwandlungs-Experiment sein eigenes Haus abgebrannt hat und nun gleichermassen in Bertas surrealer Bar angespült worden ist. Ausserdem ist da noch Hänsel (Kevin Mike Minder), mit seiner Gretel-Puppe, welche ihm hilft – eher schlecht als recht – über sein Kindheitstrauma im Käfig der alten Hexe im Märchenwald hinwegzukommen. Der anonyme Musiker (Ali Salvioni alias Settore Giada) untermalt die Geschichten und Figuren mit seinen Soundscapes. Die allgegenwärtige Stimme Bertas kommentiert, erzählt, bestimmt aus dem Off, wie es mit den Geschichten der Figuren weitergehen soll. Am Ende scheint irgendwie alles ein ziemlich schräges Märchen zu sein...
Als zweites abendfüllendes Stück von 4th protocol ist “Ausweglosigkeiten” in Form eines kooperativen Projekts von Autorin und Schauspielerin Julia Salome Nauer und Regisseurin und Autorin Patricia Hoffmann entstanden. In enger Zusammenarbeit wurde das Stück in einem Zeitraum von einem Jahr geschrieben und inszeniert und feiert nun am 9. Oktober 2018 seine Uraufführung. Patricia Hoffmann lebt und arbeitet in Leipzig, Julia Salome Nauer lebt und arbeitet in Zürich.

Regie: Patricia Hoffmann, Julia Salome Nauer

Quelle: pd