WIR ERBEN

Eine Schweizer Saga von Meret Matter

Eine Familientragödie. Drei Kinder eines unehelichen, im Heim aufgewachsenen Jungen und einer gutbürgerlichen Tochter suchen ihren unterschiedlichen Weg und finden sich im Erbstreit wieder.

Das Stück WIR ERBEN verfolgt die Geschichte der Familie Frutiger über mehrere Generationen von den frühen 20er Jahren des letzten Jahrhunderts bis in eine nicht näher bestimmte Zukunft hinein und zeichnet damit ein Panorama der Schweiz, wie sie einmal war, wie sie heute ist und wohin sie sich bewegen könnte.
Angelpunkt der Geschichte ist dabei die Figur des Marco Frutiger, der als Sohn eines italienischen Gastarbeiters und als uneheliches Kind auf die Welt kam. Wegen dieses Verstosses gegen Anstand und Sitten ihrer Zeit wird seine Mutter von ihrer gutbürgerlichen Familie verstossen und enterbt. Marco Frutiger schafft gleichwohl den gesellschaftlichen Aufstieg durch Heirat und die Gründung eines Baugeschäftes, das vom Boom und der Autobahneuphorie profitiert.
In der Generation seiner Erben und Kinder entfächert sich das ganze Spektrum leistungsbetonter, hedonistischer und sinnsuchender Lebensstile. Seine Enkelin schliesslich setzt sich künstlerisch mit ihrer Familiengeschichte auseinander.
Die frei erfundene Familiengeschichte spielt vor dem Hintergrund realer historischer Ereignisse, es treten aber auch Figuren auf, die mehr oder weniger nahe an historische Persönlichkeiten angelehnt sind (zum Beispiel der Journalist Niklaus Meienberg oder der Schädelvermesser Otto Schlaginhauf).
Auf einer zweiten Erzählebene treten eine nicht näher bestimmte Gruppe von Innerschweizern auf, die jene so oft beschworene Schweiz verkörpern, die es nie gegeben hat. Diese Urschweizer Taliban begnügen sich lange mit kommentieren, verlassen zum Schluss der Geschichte aber ihre Beobachterposition und lassen die verstädterte, multikulturelle und global angebundene Schweiz buchstäblich ins Wasser fallen:

Von: Gerhard Meister & Suzanne Zahnd
Mit: Dominik Gysin, Christine Hasler, Philippe Nauer, Grazia Pergoletti, Ruth Schwegler
Musik: Stefan Shishkanov, Komposition: Pierre Omer
Regie: Meret Matter
Ausstattung: Stefanie Liniger
Technik: Christine Glauser, Demian Jakob
Produktion: Roland Amrein

Eine Produktion vom Theater Club 111
In Co-Produktion mit dem Schlachthaus Theater Bern und dem Theater Chur

Quelle: Theater Rigiblick