Letzter Aufruf für Ursin und Kubus

Ein theatralisches Konzert von Ruedi Häusermann

Das Kubus-Quartett ist im Aufbruch. Bereit für die Bühnen der Welt. Ursin heisst der Orchesterwart und ist zuständig für sämtliche Kanäle zur Aussenwelt.

Er telefoniert, organisiert, malt Pläne, stöbert und stört. Aber Ursin ist auch aufmerksamer Zuhörer und beflügelnder Kritiker. Mit Leidenschaft mischt er sich in den musikalischen Kosmos ein, verwächst damit immer mehr. Und das aussergewöhnliche Tourneeunternehmen bricht auf.

Hier schafft Ruedi Häusermann eine labyrinthische Spielanordnung aus eigenen Kompositionen, Malerei, Dichtkunst und scheinbaren Alltäglichkeiten. Wie ferne Bergketten aus dem Nebel schälen sich Robert Walsers Musikbetrachtungen tiefenscharf aus dem Bühnenrauschen. Die Musik beleuchtet sie. Oder umgekehrt?

Der Schweizer Komponist und Regisseur Ruedi Häusermann lässt nach vielen Arbeiten an grossen Opern- und Schauspielhäusern in Deutschland und der Schweiz ein schillerndes Juwel im Kammerformat entstehen, das gleichzeitig eine Hommage seinen langjährigen künstlerischen Wegbegleiter Herwig Ursin ist. Zum ersten Mal arbeitet Häusermann mit dem Kubus Quartett, mit dem er im Prozess der Klangforschung seine Kompositionen weiterentwickelte. Bisweilen landen Ursin und Kubus mit ihrem ambitionierten Konzertunternehmen jäh auf dem Boden des Alltags. Doch gleich schon dreht sich das Kaleidoskop weiter, die Musiker gleiten in ein Tänzchen, ein Lied, und strahlen in den höchsten Gefühlen des Menschseins. Sie kreieren sich hingebungsvoll ihre Sehnsuchtsräume, bis es dann wieder durch die Abflughalle hallt: «Letzter Aufruf für Ursin und Kubus!»

Quelle: Theater Rigiblick