I Capuleti e i Montecchi

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In dieser Romeo-und-Julia-Version von Vincenzo Bellini ist manches anders als bei Shakespeare: Der Komponist gestattet seinen Protagonisten kein zartes Kennenlernen und kein erregtes Liebesgeflüster – von Anbeginn ist das tragische Ende spürbar. Besonders Giulietta, die zwischen Flucht und Bleiben, zwischen der Liebe zu Romeo und der Bindung an Heimat und Familie steht, leidet ausweglos an ihren inneren Konflikten.

Vincenzo Bellini verband in dieser 1830 uraufgeführten Oper narkotisierende Melodien mit einem Anstrich von Morbidezza und schuf eine Perle des Belcanto, deren finale Sterbeszene Bellini-Verehrer Richard Wagner zum Grössten in der Operngeschichte zählte. Regisseur Christof Loy dringt in seiner hochgelobten Inszenierung tief in die verborgenen Seelenwinkel der Figuren ein. Er verlegt die Handlung aus dem Verona des 13. Jahrhunderts ins Mafia- Milieu der 1950er-Jahre und erzählt die tragische Familienfehde als hochspannenden Thriller.

Quelle: Opernhaus