Tristan und Isolde

Diverse Künstler*innen

Tristan und Isolde, Wagners radikalstes Werk für das Musiktheater, fasziniert und verstört bis heute: durch seine kompromisslose, Grenzen überschreitende Darstellung einer obsessiven, alles umfassenden und bestimmenden Liebesbeziehung und durch die alles verzehrende, nur im Tod auflösbare Sehnsucht der beiden Protagonisten. Auf faszinierende Weise ist die Entstehung von Tristan und Isolde mit Richard Wagners Zürcher Jahren verbunden, genauer mit seiner Beziehung zu Mathilde Wesendonck, der Frau seines Gönners und Muse für dieses Ausnahmewerk, das die Musikgeschichte so nachhaltig prägte. Claus Guths packende und psychologisch feinsinnige Inszenierung setzt bei dieser ausserehelichen Leidenschaft an, die der bürgerlichen Moral der Entstehungszeit zuwiderläuft. Die Protagonisten bewegen sich in Räumen, wie sie in der Villa Wesendonck existiert haben könnten; alles in diesen Räumen, die zum Seelenraum, zum Erinnerungsort und zur Echokammer werden, ist Imagination, glühende Sehnsucht, ein Fiebertraum. Die Intimität, die diese Lesart dem Tristan abgewinnt, kippt immer wieder in die Enge des gesellschaftlichen Drucks, der die Liebenden zu Aussenseitern macht. Ein Entrinnen gibt es für sie nur im Tod.

In dieser Wiederaufnahme gibt die Sopranistin Camilla Nylund, die in Zürich bereits als Senta begeisterte, ihr Rollendebüt als Isolde. Ihr Partner als Tristan ist der schwedische Tenor Michael Weinius, der in jüngster Zeit als Wagner-Sänger eine beeindruckende Karriere gemacht hat, wie nicht zuletzt sein Siegfried an der Opéra de Genève 2019 unter Beweis stellte. Die musikalische Leitung übernimmt Gianandrea Noseda, mit Beginn der Spielzeit 2021/22 Generalmusikdirektor am Opernhaus Zürich.

Quelle: Opernhaus Zürich