Antigone in Butscha

Diverse Künstler*innen

Eine Kriegsfotografin steht im Zentrum dieser Inszenierung. Eine Kriegsfotografin, die zusammen mit ihrem Mann in Zürich lebt und von hier aus immer wieder aufbricht in die Krisenregionen dieser Welt. Sie will das Leid abbilden, das ohne ihre Dokumentation unerkannt von Welt und Politik einfach nur sinnlos geschehen würde, und hofft, dadurch einen Beitrag zur Verringerung dieses Leids zu leisten. Ein wenig ist ihr Beruf vielleicht auch eine Flucht vor dem allzu beschaulichen Alltag mit ihrem Mann, vor dem bequem gewordenen Leben, vor der gleichmütigen Beschäftigung mit sich selbst. Dass ihr Mann hingegen sich nichts sehnlicher wünscht als eben dieses beschauliche Leben zu stabilisieren und eine Familie zu gründen, Kinder zu bekommen, ist für sie eher noch ein weiterer Grund, in die Ferne aufzubrechen. Ihr nächstes Einsatzgebiet: Butscha, in der Ukraine.

Am 24. Februar 2022 floh der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov mit seiner Familie aus Kyiv. Seitdem lebt er im Exil. Mit Antigone in Butscha knüpft das Schauspielhaus Zürich an seine Tradition als Exiltheater an und empfängt Stas Zhyrkov als Related Artist at Risk, damit er seine Sicht auf den Krieg, auf die Geschichte und auf den westeuropäischen Umgang damit zu zeigen.

Quelle: www.schauspielhaus.ch