Wir verstehen uns

Ein Theaterstück von Lukas Linder

Neue – vielleicht letzte - Eigenproduktion

Frau Brunner war Pauls Deutschlehrerin und seine erste und wichtigste Förderin.
Mit ihrer unkonventionellen Art hat sie seine Augen für die Kunst geöffnet und massgeblich dazu beigetragen, dass er heute ein erfolgreicher Schriftsteller ist.

15 Jahre sind seither vergangen und nun steht Frau Brunner in der Wohnung, die Paul mit seinem Lebensgefährten Lars teilt und bittet ihn um Hilfe. Etwas ist vorgefallen. Frau Brunner wurde an der Schule gekündigt. Aber warum? Ist sie das Opfer einer neuen Empfindlichkeit, die Moral über künstlerische Freiheit stellt? Paul schlägt sich sofort auf ihre Seite. Doch je mehr sie sich echauffieren, desto rätselhafter wird, was sich wirklich abgespielt hat.
«Wir verstehen uns» ist eine bittere Farce, die sich vor dem Hintergrund einer hochnervösen Gesellschaft ereignet. Nach einer Zeit der Narrenfreiheit möchten nicht wenige die Kunst wieder in Ketten legen. Gleichzeitig wird die Political Correctness gerne verspottet, um vom Vorhandensein realer Diskriminierung abzulenken. Vor wem muss der Mensch gerettet werden, vor der Kunst oder vor sich selbst?
Als Antwort stiftet der Theaterabend Verwirrung im besten Sinne. Das Denken in verhärteten Formen weicht einer spielerischen Grosszügigkeit, bei der die Menschen wieder mit sich selber uneins sein dürfen. Allein das Missverständnis kann uns jetzt noch retten.

Regie, Dramaturgie: Miriam Lustig, Schauspiel: Maria Fitzi, Philipp Seidler, Miloud Genova
Dramaturgische Mitarbeit: Lukas Linder, Ausstattung: Gina Domeniconi, Ausstattungsassistenz: Uma Ribi, Sounds: Miloud Genova, Technik: Roland Brand, Fotos: Miklós Rózsa, Flyer: Benjamin Hadad.

Quelle: Theater Stok