Il turco in Italia
Gioachino Rossinis
Gioachino Rossinis Dramma buffo Il turco in italia gehört in der Inszenierung von Jan Philipp Gloger zu den witzigsten und temporeichsten Produktionen im Repertoire des Zürcher Opernhauses.
Die Produktion überbietet sich regelrecht mit rasanter Musik, halsbrecherisch virtuosen Arien, Situationskomik und doppelbödigen Regieideen. Gloger verlegt dieses Werk aus dem Genre der sogenannten Türkenopern, die zu Rossinis Zeit sehr populär waren, in die Gegenwart unserer Tage und lässt es in den engen Wohnungen, Fluren und Hauseingängen eines kleinbürgerlichen Mietshauses spielen, das Bühnenbildner Ben Baur hyperrealistisch auf eine Drehbühne gebaut hat, und entfacht darin ein hintergründiges Spiel um echte und vorgeführte Gefühle und die allgegenwärtigen Missverständnisse, die sich im Aufeinanderprallen von orientalischer und westlich-moderner Kultur ergeben.
So ein Buffa-Spass funktioniert natürlich nur, wenn er von einem quecksilbrigen Orchester und temperamentsprühenden Gesangssolistinnen und -solisten entfacht wird. Dafür sorgen in unserer aktuellen Wiederaufnahme Olga Peretyatko in der sängerisch hochanspruchsvollen Rolle der Fiorilla, Nahuel Di Pierro als charmant moderner «Türke» Selim und Rossini-erprobte Charakterdarsteller wie Pietro Spagnoli und Renato Girolami. Am Pult steht der junge Italiener Daniele Squeo.
Quelle: Opernhaus Zürich