La Traviata

Melodramma in drei Akten von Giuseppe Verdi

Schön, klug und von allen begehrt, aber todkrank, lebt Violetta Valéry als Edelkurtisane im Rausch des Augenblicks. Echte Gefühle gesteht sie sich nicht zu, die grosse Liebe hält sie für eine Utopie. Bis sie eines Tages Alfredo begegnet: Mit ihm will sie weit weg von der vergnügungssüchtigen Pariser Gesellschaft ein neues Leben wagen.

Doch die Vergangenheit holt Violetta ein, und die Liebe, nach der sie sich sehnt, bleibt Wunschtraum, weil sie innerhalb des Wertesystems der Gesellschaft zum Scheitern verurteilt ist. Nur Verdis Musik verweist mit transzendenter Kraft über den Tod hinaus auf ein besseres, menschenwürdigeres Leben. Regisseur David Hermann entwirft in seiner Inszenierung die Geschichte vom Untergang der Edelkurtisane als Porträtstudie eines modernen High-Class-Escort-Girls, das im Räderwerk der Konkurrenz- und Leistungsgesellschaft zermahlen wird, in einer kalt-düsteren Bühnenlandschaft aus schwarzledernen Sitzmöbeln und Podesten, in der sich das Öffentliche vom Privaten nicht mehr trennen lässt. Bereits Giuseppe Verdi hatte mit seiner für die damalige Zeit schockierend realistischen und zeitkritischen Stoffwahl auf eine die Gegenwart reflektierende Perspektive gezielt. Dieser folgt auch die Inszenierung von David Hermann, indem sie von hedonistischer Freiheitslust und den daraus resultierenden modernen Selbstoptimierungszwängen handelt.



Die musikalische Leitung dieser Wiederaufnahme übernimmt Generalmusikdirektor Fabio Luisi. Als Violetta ist die junge armenische Sopranistin Kristina Mkhitaryan zu erleben, die zurzeit in dieser Rolle die Bühnen in Berlin, München, Glyndebourne und Rom erobert. Als ihr Geliebter Alfredo debütiert der ebenfalls aus Armenien stammende Tenor Liparit Avetisyan, der als Alfredo bereits das Publikum in Hamburg, Berlin, London und Moskau begeisterte. George Petean kehrt als Alfredos Vater Giorgio Germont nach Zürich zurück.

Quelle: Opernhaus Zürich